Einheitskasse: Keine Lösung für zukünftige Herausforderungen
Unsere Bevölkerung wird immer älter. Während z.B. heute der so genannte Altersquotient, d.h. das Verhältnis zwischen den über 64-Jährigen zu den 20-64-Jährigen rund 30 Prozent beträgt, wird er im Jahr 2050 - je nach Entwicklung der Zuwanderung - bei 40 bis 60 Prozent liegen. Dies hat zur Folge, dass in den nächsten Jahren demographisch bedingte Ausgaben kräftig ansteigen werden.
Neben den Ausgaben für die Altersvorsorge ist insbesondere das Gesundheitswesen stark betroffen. Wir müssen damit rechnen, dass sich die Gesundheitskosten bis im Jahr 2050 mehr als verdoppeln werden.
Daran würde auch eine Einheitskasse nichts ändern. Es liessen sich vielleicht Verwaltungskosten in der Höhe von jährlich rund 300 Millionen einsparen. Das ist aber bei Gesamtkosten für das Gesundheitswesen von jährlich 65 Milliarden und dem zu erwartenden Wachstum ein Tröpfchen auf dem heissen Stein.
Mit der Aussage, wonach die Einheitskasse zu einer Eindämmung des Prämienwachstums führen würde, streuen deshalb die Befürworter den Stimmbürgern Sand in die Augen. Es sei denn, die Gesundheitsleistungen würden dereinst von der Einheitskasse rationiert. Mit einer starken Einschränkung der Leistungen könnten die Prämien wohl tatsächlich stabilisiert werden. Das ist jedoch kaum im Interesse der Patienten sein.
Statt mit einem langwierigen und teuren Wechsel der Kassenstruktur wertvolle Zeit zu verlieren, wäre es sinnvoller, endlich tragfähige Lösungen für die zukünftige Finanzierung des Gesundheitswesens zu suchen. Die Einheitskasse trägt nichts dazu bei und ist deshalb abzulehnen.
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